Innovative Werkstoffe für den maritimen Leichtbau
Getzner Werkstoffe ist der weltweit führende Experte im Bereich Schwingungsisolierung. Im Schiffbau kommen Getzner-Produkte bereits seit mehreren Jahrzehnten zur Entkopplung von Bodenaufbauten auf Yachten zum Einsatz. Für den maritimen Leichtbau entwickelt das Unternehmen kontinuierlich neue innovative Werkstoffe, die sich beispielsweise durch spezielle dynamische Eigenschaften oder IMO/SOLAS konformes Brandverhalten auszeichnen.
Stellen Sie Ihre Leichtbaulösungen vor.
Unser aus eigener Forschung stammender Polyurethan-Werkstoff Sylomer® wird bereits seit den 1980er-Jahren weltweit von Schiffbauingenieuren und Werften zur Entkopplung von Bodenaufbauten auf Yachten verwendet. Mit Sylomer® Marine FR haben wir ein spezielles Polyurethan entwickelt, welches konform IMO/SOLAS eingesetzt werden kann und die Wheelmark-Zertifizierung erhalten hat. Das Produkt ist wartungsfrei über die gesamte Lebensdauer des Schiffes und unempfindlich gegen Wasser, Salzwasser, Öle und Fette.
Mit Sylomer® Marine FR Streifenlagern lässt sich eine tiefe Abstimmfrequenz erzielen, was sich akustisch positiv auswirkt. Neben der Reduktion des Schallpegels bis zu -8db (A) und der damit verbundenen Erfüllung der Schallpegelanforderungen der Klassifizierungsgesellschaften ≤ 40 db(A) im Komfortbereich von Yachten und Schiffen bietet Sylomer® FR Marine auch ein Brandzertifikat konform IMO MED 307(88), FTP Code 2 und 5 gemäß SOLAS mit Wheelmark-Zulassung.
Im Leichtbau kommen die hervorragenden dynamischen Materialeigenschaften besonders zum Tragen. Die hohe Wirksamkeit in Kombination mit Leichtbauelementen ermöglicht erhebliche Gewichts- und Kraftstoffeinsparungen. Das ausgezeichnete Kriechverhalten über die gesamte Lebensdauer des Schiffes verhindert Setzungen im Boden.
Vor welche Herausforderungen stellt Sie der Leichtbau in der maritimen Branche aktuell?
Momentan besteht die größte Herausforderung noch darin, die hohen Brandschutzanforderungen mit Leichtbaumaterialien zu erfüllen und die enormen Kosten für die Zulassung wieder zu amortisieren. Der Erschütterungs- und Schallschutz wird die nächste Herausforderung für Leichtbaustrukturen darstellen. Es wird ein Umdenken geben müssen: Aktuell wird hier vor allem auf die hohe Trägheit der Massen von Metall und Beton gesetzt, die im Leichtbau durch andere Konstruktionen ersetzt werden müssen.
Welche Schritte werden Sie als nächstes gehen, um den Leichtbau voranzutreiben?
Wir setzen auf Entwicklungskooperationen mit Werften und Herstellern von Leichtbauelementen, mit dem Ziel, das System schall- und erschütterungstechnisch zu optimieren und zu höherem Komfort für Passagiere und Crew beizutragen. Wir liefern viele Daten, Muster und praktische Erfahrungsberichte von unsere Materialien und Produkte, die unsere Partner und Kunden frühzeitig in Ihrer Konstruktion und für alle möglichen Prognosen und praktische Versuche verwenden können.
Wo können Forschung, Entwicklung und Innovation zum maritimen Leichtbau von den Entwicklungen in anderen Bereichen oder Branchen profitieren?
Bezüglich der Anforderungen an Brandschutz und Brandprüfmethoden von (Leichtbau-) Bodenelementen gibt es Überschneidungen zur Schienenfahrzeugbranche, die hohe Anforderungen an den Leichtbau stellt.
Wo öffnet Leichtbau Raum für Innovationen und wie wird die Zukunft der maritimen Branche dadurch beeinflusst?
Der Leichtbau eröffnet neue Perspektiven Fertigelementen für Fußböden, Wände und Decken sowie komplett vorgefertigte Module wie Passagierkabinen, die einfach und schnell auf den Decks installiert werden können. Die Vorfertigung an Land wird immer attraktiver. Aus unserer Sicht kann der Grad der Vorfertigung noch weiter erhöht werden. Aktuell werden z.B. die Fußböden für Passagierkabinen meist erst an Bord installiert, weil sie zementgebunden sind oder andere, nass applizierte Schichten beinhalten. Diese könnten durch vorgefertigte Fußbodenelemente ersetzt werden. Dadurch werden lange Trocknungszeiten eingespart.
Was muss sonst noch dringend zum Thema Leichtbau gesagt werden?
Wir sind Hersteller von hochbelastbaren und leichten elastischen Materialien, mit denen die schwersten Strukturen getrennt werden, um sie langfristig wirksam voneinander zu entkoppeln. Unser wichtigster Job ist es starre Verbindungen zu eliminieren, aber eine elastische Trennschicht ist ja gleichzeitig auch ein wesentlicher Bestandteil der Verbindung und wir entwickeln mit unseren Partnern und Kunden immer die Lösungen, die die Verbindungstechnik so weit wie möglich verschlanken. Wir wünschen uns daher, dass durch den Leichtbau auch die Verbindungstechnik revolutioniert wird. Denn innovative smarte Verbindungssysteme mit neuen Materialien sparen eine Menge Ressourcen wie Metall, Beton und Klebstoff und reduzieren so noch viel mehr Gewicht.
Kontakt:
Getzner Werkstoffe GmbH
Philip Possin
Areas Sales Manager
Am Borsigturm 11
13507 Berlin
www.getzner.com/de/anwendungen/industrie/schiffe-und-offshore-plattformen